„Streuobstwiese“ (traditional orchard, TO)
Für die Streuobstwiese existieren mehrere Definitionen. In Baden-Württemberg in besonderem Maße verbreitet sind diejenige des Nabu (Naturschutzbund) und diejenige des LOGL (Landesverbandes für Obstbau, Garten und Landschaft). Bei einer europaweiten Betrachtung kommen automatisch weitere, länderspezifische „Definitionsverästelungen“ hinzu. Für eine einheitliche Beschreibung erscheint es deshalb praktikabel, nur einige wenige grundlegende Anforderungen zu formulieren. Aus unserer Sicht sind dies:
- Ansammlung von mehreren Obstbäumen auf Grünland, maximal 150 Bäume pro Hektar
- Hoher Kronenansatz (mindestens 1,60 m bei mindestens 50% der Bäume)
- Hohe Bedeutung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, u.a. gewährleistet durch ein hohes potenzielles Alter der Obstbäume (2 Menschengenerationen).
Betrachtet wird das einzelne Flurstück; der einzelne Baum kann als solcher identifiziert und angesprochen werden.
Betrachtungsmaßstab: 1:1.000 bis 2.500
„Streuobstgebiet“ (traditional orchard area, TOA)
Als Streuobstgebiete sollen Gebiete mit nennenswertem Vorkommen von Streuobstwiesen (TO) verstanden sein: mindestens 5% des Gebietes sind TO und prägen das Gebiet zumindest ansatzweise; Gebiete mit geringeren Anteilen an TO werden hier nicht als Streuobstgebiet geführt.
Betrachtungsmaßstab: ca. 1:10.000 bis 1:25.000 (Zoomstufe zur Bearbeitung in SCRIBBLE MAPS: 14 bis 16)
„Streuobstlandschaft“ (traditional orchard landscape, TOL)
Als Streuobstlandschaften sollen Landschaften mit nennenswertem Vorkommen von Streuobstgebieten (TOA) verstanden sein: mindestens 5% der Landschaft sind TOA und prägen die Landschaft zumindest ansatzweise; Landschaften mit geringeren TOA-Anteilen werden hier nicht als Streuobstlandschaft geführt.
Betrachtungsmaßstab: ca. 1:100.000 bis 1:250.000 (Zoomstufe zur Bearbeitung in SCRIBBLE MAPS: 11 bis 13)
Hinweis: Die Streuobstlandschaft dient hier lediglich dem Lokalisieren von Streuobstgebieten und deren Auffinden in den Karten, hat aber keine inhaltliche Bedeutung für das Projekt. Aus diesem Grund reicht es aus, Streuobstlandschaften grob abzugrenzen; relevant ist ausschließlich das Streuobstgebiet.